Psychologie der Massen

Wie wir durch Suggestionen zu Schafen werden, die ihrem Hirten blind folgen. Und wie wir unser Gehirn vor Kollektivhypnosen schützen können.

Liebe Freunde und Freundinnen,
liebe Nachbarn und Nachbarinnen,
liebe Erdenbewohner,

wie frei und autonom ist unser Fühlen, Denken, Reden und Handeln wirklich? Neurowissenschaftler können erklären, wieso es gar nicht so schwer ist, unser Verhalten und unsere Entscheidungen in eine bestimmte Richtung zu drängen, uns zu beeinflussen und umzustimmen, konkret: uns zu manipulieren!

Die aktuellen Geschehnisse offenbaren, wieso es so wichtig ist, sich mit dem Thema „Suggestion und Psychologie der Massen“ auseinanderzusetzen.

Wieso?

Weil wir uns meines Erachtens jetzt  gegen die Zermürbung des Verstandes durch Suggestionen zur Wehr setzen müssen.

Frage 1# Was ist eine Suggestion?

Der Begriff Suggestion bezeichnet die verdeckte und damit manipulative Beeinflussung von Menschen auf deren Unterbewusstsein.

Der Begriff Suggestion wurde im 17./18. Jahrhundert eingeführt und bezeichnet laut Wikipedia die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung mit der Folge, dass die Manipulation nicht wahrgenommen wird oder zumindest zeitweise für das Bewusstsein nicht abrufbereit ist.

Derjenige, der eine Suggestion bewusst eingesetzt, will erreichen, dass der Empfänger auf einen eigenen Willen verzichtet und stattdessen  den Willen des Beeinflussenden als „seinen Willen“ übernimmt.

Der Mensch, der einer Suggestion folgt, der handelt somit NIEMALS aus seiner Ich-Identität heraus, sondern immer fremdgesteuert!

Frage 2# Wie wirken Suggestionen im Gehirn?

Suggestionen sind nichts anderes als Glaubenssätze und Assoziationen, die beim Empfänger in der mittleren limbischen Ebene des Gehirns (im Emotionsgedächtnis des Unterbewusstseins) mithilfe von sehr starken angenehmen und unangenehmen Emotionen verankert werden.

Von dort aus wirken die Informationen als emotional eingefärbte Überzeugungen, ähnlich wie bei einer HYPNOSE.

Frage 3# Wirken Suggestionen bei allen Menschen gleich?

Nein, das ist nicht der Fall.

Jeder Mensch ist zwar mit einem Gehirn und einem Unterbewusstsein ausgestattet, die Ausformungen der verschiedenen Hirnareale sind aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Mit Blick auf die funktionalen Besonderheiten unterteile ich die Menschen in sechs verschiedene Hirntypen. Die „unreifere Hirntypen“ sind außenweltorientiert und damit auch als Erwachsene empfänglicher für Suggestionen. Siehe dazu auch das Filmdrama Die Welle bzw. das Ash Experiment und das Milgrim Experiment, die auf Youtube zu finden sind.

Die  „reiferen Hirntypen“ sind innenweltorientiert oder „zentrovertiert“ (beide Wahrnehmungsformen sind ähnlich ausgeprägt) und damit auch weniger empfänglich für Suggestions-Techniken und Konformitätszwänge.

Im Kern kann das Gehirn als ein gewaltiges informationsverarbeitendes Netzwerk verstanden werden, das über die Wahrnehmung der Außenwelt hinaus organisiert, wie wir fühlen, denken, reden, handeln und uns selber sehen.

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Frage 4# Welche Suggestions-Techniken gibt es?

Es gibt zahlreiche Techniken der (manipulativen) Suggestion, wie beispielsweise:

  • Angsterzeugung: Hier geht es um methodische Erzeugung von Angst und Panik in der Bevölkerung, um ein Tun- oder Unterlassen zu bewirken.
  • Glorifizieren: Politiker werden dabei als vorbildliche Menschen oder Helden dargestellt – eine kritische und objektive Reflektion bleibt aus.
  • Moralisieren: Menschen, die die als richtig deklarierten Werte, Regeln und Normen (die gewünschte Moral einer Gesellschaft) als die „guten Bürger“ klassifiziert, die anderen werden abgewertet. Das Moralisieren kann mit Konditionierung verstärkt werden.
  • Klassische Konditionierung: Erlebnisse werden im Gehirn mit angenehmen oder unangenehmen Emotionen fest assoziiert und abgespeichert.
  • Operante Konditionierung (Belohnung- und Bestrafungslernen): Das Gehirn lernt unbewusst, dass: Menschen, die sich an die gewünschte Moral halten, belohnt werden; regelunkonforme Menschen werden mit Ausgrenzung, Ächtung oder Geldbußen bestraft.
  • Übertreibung: Die objektive Wirklichkeit wird verzerrt dargestellt, indem die Risiken größer gemacht werden, als sie tatsächlich sind.
  • fake News
  • Halbwahrheiten
  • Tatsachenbehauptungen
  • Schwarz-Weiß-Irrtum (man könnte es auch Entweder-oder-Kommunikation nennen); hierbei werden keine weiteren Alternativen aufgezeigt und diskutiert, eine dritte Variante, die vielleicht besser und erfolgsversprechender ist, bleibt ungeprüft
  • Kontrolle des sozialen Umfelds: Hier wird das soziale Umfeld so „gesteuert“, dass dieses einen sozialen Druck auf die Mitmenschen ausübt („Stasi“, „Blockwart“).
  • Emotional aufgeladene Sprache: Bestimmte Wörter und Ausdrücke werden mit sehr angenehmen oder unangenehmen Emotionen aufgeladen und gezielt eingesetzt, um die Bürger in eine bestimmte Richtung zu drängen.
  • Erzeugen von Euphorie: Das Initiieren von gemeinschaftlichen Erlebnissen, die bei der Masse Euphorie oder Glück erzeugen und so die gewünschte Moral (die neuen Werte, Regeln und Normen) stärken.
  • Appell an den Patriotismus (alternativ: Solidarität, die bei näherer Betrachtung einen Zwangscharakter hat)
  • Fuß-in-der-Tür-Technik: Wird häufig beim Wahlkampf eingesetzt. Beispielsweise, indem der Politiker dem potenziellen Wähler einen Luftballon oder eine Blume schenkt und im Gegenzug vom Bürger um eine größere Gunst – seine Stimme bei der Wahl – bittet.
  • Zensur: Die Politik steuert über die Medien, welche Berichterstattung veröffentlicht und welche unterdrückt wird. Dabei werden andere (Experten-)Meinungen als die erwünschte z.B. auch über die sozialen Medien gelöscht oder in ihrer Verbreitung behindert.

Jeder und jeder sollte für sich prüfen, welche Suggestionen in seinem Land und Umfeld mit Blick auf die Corona-Krise beobachtet werden können.

Konkret: Welche Glaubenssätze und Emotionen werden durch unsere Bundesregierung, unsere Ministerpräsidenten und deren ausführende Organe (insbesondere Polizei) in unser Unterbewusstsein „eingepflanzt“?

Und sich dann fragen: Was macht Schweden anders als Deuschland, Österreich und viele andere Länder?

Frage 5# Wie wirken Massen-Suggestionen?

Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass Systeme, zu denen ja auch die Masse gehört, wenig Flexibilität aufzeigen, große Veränderungen anzunehmen. Schnelle und tiefgreifende Änderungen im Fühlen, Denken, Reden und Handeln einer ganzen Masse treten historisch in Erscheinung, wenn kritische Umstände es erfordern.

Problematisch kann es werden, wenn Suggestionen von Machthabern angewandt werden, um eine ganze Masse  (z.B. eine Religionsgemeinschaft oder ganze Bevölkerung …)  in eine Richtung zu lenken, die ohne Manipulation nicht möglich wäre. Sie sozusagen „gleich zu schalten“. Damit das gelingt, müssen bestimmte Voraussetzungen vorliegen.

Ich möchte euch nachfolgend ein paar Zitate aus dem Buch Psychologie der Massen von Gustave Le Bon (1841 – 1931) vor Augen führen. Die nachfolgenden Zitate stammen aus der 12. Auflage seines Buches (2015):

„Im gewöhnlichen Wortsinn bedeutet Masse eine Vereinigung irgendwelcher einzelner von beliebiger Nationalität, beliebigem Beruf und Geschlecht und beliebigem Anlass der Vereinigung. Vom psychologischen Gesichtspunkt bedeutet der Ausdruck „Masse“ etwas ganz anderes. … Die bewusste Persönlichkeit schwindet, die Gefühle und Gedanken aller einzelnen sind nach derselben Richtung orientiert. Es bildet sich eine Gemeinschaftsseele… Die Gesamtheit ist nun das geworden, was ich mangels eines besseren Ausdrucks als organisierte Masse oder psychologische Masse bezeichnen werde.
(Seite 29)

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„Die Masse nimmt nicht den Geist, sondern nur die Mittelmäßigkeit in sich auf. Es hat nichts, wie man so oft wiederholt, die „ganze Welt mehr Geist als Voltaire“, sondern Voltaire hat zweifellos mehr Geist als „die ganze Welt“, wenn man unter dieser die Masse versteht.
(Seite 35)

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„Wir wissen heute, dass ein Mensch in einen Zustand versetzt werden kann, der ihn seiner bewussten Persönlichkeit beraubt und ihn allen Einflüssen des Hypnotiseurs, der ihm sein Bewusstsein genommen hat, gehorchen und Handlungen begehen lässt, die zu seinem Charakter und seinen Gewohnheiten in schärfstem Gegensatz stehen. … Ungefähr in diesem Zustand befindet sich der einzelne als Glied einer Masse. 
(Seite 36f)

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Die Hauptmerkmale des einzelnen in der Masse sind also: Schwinden der bewussten Persönlichkeit, Vorherrschaft des unbewussten Wesens, Leitung der Gedanken und Gefühle durch Beeinflussung und Übertragung in der gleichen Richtung, Neigung zur unverzüglichen Verwirklichung der eingeflößten Ideen. Der einzelne ist nicht mehr er selbst, er ist ein Automat geworden, dessen Betrieb sein Wille nicht mehr in der Gewalt hat.
(Seite 37f)

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„Aus den vorstehenden Beobachtungen ist zu schließen, dass die Masse dem allein stehenden Menschen intellektuell stets untergeordnet ist.“
(Seite 39)

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„Bei der Untersuchung ihrer grundlegenden Charakterzüge sagen wir, dass die Masse beinahe ausschließlich vom Unterbewusstsein geleitet wird. Ihre Handlungen stehen viel öfter unter dem Einfluss des Rückenmarks als unter dem des Gehirns.“
(Seite 40)

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Die Einstellung, mit denen eine Masse ein Ereignis umformt, dessen Zeuge sie gewesen ist, scheinen unzählig und von verschiedener Art zu sein, da die Menschen, aus denen die Masse besteht, von sehr verschiedenem Temperament sind. Aber so ist es nicht. Infolge der Übertragung sind die Entstellungen durch die einzelnen einer Gemeinschaft alle von gleicher Art und gleichem Wesen.
(Seite 45)

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„Eine Masse braucht nicht zahlreich zu sein, um die Fähigkeit richtigen Sehens zu verlieren und die wirklichen Tatsachen durch davon abweichende Täuschungen zu ersetzen. Die Versammlung einiger einzelner bildet eine Masse; und selbst wenn es hervorragende Gelehrte wären, so würden sie doch alle für die Dinge, die außerhalb ihres Faches liegen, die Massenkennzeichen annehmen.
Das Beobachtungsvermögen und der kritische Geist eines jeden von ihnen schwinden sofort.
(Seite 47)

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Unzählige Fälle beweisen, dass man gegen die Zeugenschaft der Masse das größte Misstrauen hegen muss.
(Seite 51)

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Alle Gefühle, gute und schlechte, die eine Masse äußert, haben zwei Eigentümlichkeiten: sie sind sehr einfach und sehr überschwänglich. Wie in so vielen anderen, nähert sich auch in dieser Beziehung der einzelne, der feiner Masse angehört, den primitiven Wesen. Gefühlsabstufungen nicht zugänglich, sieht er die Dinge grob und kennt keine Übergänge.“
(Seite 53)

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„Ich braue nicht besonders zu betonen, dass der Überschwang der Masse sich nur auf die Gefühle und in keiner Weise auf den Verstand erstreckt. Die Tatsache der bloßen Zugehörigkeit des einzelnen zur Masse bewirkt, wie ich bereits zeigte, eine beträchtliche Senkung der Voraussetzungen seines Verstandes.“
(Seite 55)

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„Da die Masse nur durch übermäßige Empfindungen erregt wird, muss der Redner, der sie hinreißen will, starke Ausdrücke gebrauchen.“
(Seite 54)

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„Da die Masse in das, was sie für Wahrheit oder Irrtum hält, keinen Zweifel setzt, andererseits ein klares Bewusstsein ihrer Kraft besitzt, so ist sie ebenso eigenmächtig wie unduldsam. Der Einzelne kann Widerspruch und Auseinandersetzung anerkenne, die Masse duldet sie niemals…“
(Seite 56)

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„Wenn nun die Masse imstande ist, Mordtaten, Brandstiftungen und Verbrechen aller Art zu begehen, so ist sie ebenso zu Taten der Hingabe, Aufopferung und Uneigennützigkeit fähig, sogar in höherem Maße als der einzelne. Besonders wirkt man auf den einzelnen in der Masse, wenn man sich auf die Gefühle für Ruhm und Ehre, Religion und Vaterland beruft
(Seite 60)

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„Man darf nicht glauben, eine Idee könne durch den Beweis ihrer Richtigkeit selbst bei gebildeten Geistern Wirkungen erzielen. Man wird davon überzeugt, wenn man sieht, wie wenig Einfluss die klarste Beweisführung auf die Mehrzahl der Menschen hat. Der unumstößliche Beweis kann von einem geübten Zuhörer angenommen worden sein, aber das Unbewusste in ihm wird ihn schnell zu seinen ursprünglichen Anschauungen zurückführen. Sehen wir uns nach einigen Tagen wieder, wird er auf das Neue mit genau denselben Worten seine Einwände vorbringen.“
(Seite. 65)

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„Es ist überflüssig zu bemerken, dass die Unfähigkeit der Massen, richtig zu urteilen, ihnen jede Möglichkeit kritischen Geistes raubt, das heißt, die Fähigkeit, Wahrheit und Irrtum voneinander zu unterscheiden und ein scharfes Urteil abzugeben. Die Urteile, die die Massen annehmen, sind nur aufgedrängte, niemals geprüfte Urteile.“
(Seite 68)

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 „Man braucht nicht einmal bis zu den primitiven Wesen hinab zu steigen, um die völlige Ohnmacht der Logik im Kampf gegen Gefühle festzustellen.“
(Seite 109)

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„In den menschlichen Massen spielt der Führer eine hervorragende Rolle. Sein Wille ist der Kern, um den sich die Anschauungen bilden und ausgleichen. Die Masse ist eine Herde, die sich ohne Hirten nicht zu helfen weiß.“
(Seite 111)

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Eine große Macht verleiht den Ideen, die durch Behauptung, Wiederholung und Übertragung verbreitet wurden, zuletzt jene geheimnisvolle Gewalt, die NIMBUS heißt. Der Nimbus ist in Wahrheit eine Art Zauber, den eine Persönlichkeit, ein Werk oder eine Idee auf uns ausübt. Diese Bezauberung lähmt alle unsre kritischen Fähigkeiten und erfüllt unsre Seelen mit Staunen und Ehrfurcht.
Die Gefühle, die so hervorgerufen werden, sind unerklärlich wie alle Gefühle, aber wahrscheinlich von derselben Art wie die Suggestion,
der ein Hypnotisierter unterliegt.
(Seite 123).

Gustave Le Bon

Frage 6# Wie können wir uns vor der Zermürbung des Verstandes durch Suggestionen schützen?

Der wirksamste Schutz besteht darin, die manipulative Beeinflussung zu erkennen und die Täuschung durch Fakten und Aufklärung entkräften.

Konkret: Wir dürfen zweifeln!

Wir müssen aufhören, uns mit Halbwahrheiten zufriedenzugeben, und Fakten über die Sterberate und den damit einhergehenden Risikoprofilen einfordern.

Wir müssen jetzt ein Data-Scooring-System abfordern, welches unterschiedlichste Faktoren in einer Datenbank zum Zwecke der Risikoanalyse erfasst. Die Corona-Infizierten müssen unterteilt werden in Altersgruppen von jeweils zehn Jahren, mit Angaben, wie viele davon im Krankenhaus auf der Intensivstation landen, wie viele zu Hause/im Heim bleiben; wie viele von ihnen an die künstliche Beatmung angeschlossen werden; wie viele von ihnen sterben; wer von den Genesenen/Verstorbenen Vorerkrankungen hatte (und wie schwer und welche), wer von den Genesenen/Verstorbenen Medikamente genommen hat (und wenn ja, muss es hier eine tiefere Risikoanalyse geben); wie viele von den Genesenen Raucher/Nichtraucher waren usw. Das alles könnte wie in einer statistischen Datenbank der Versicherungswirtschaft anonymisiert erfasst werden.

Nur dann, wenn wir das Risiko verstehen, können wir effektive und ethisch vertretbare Maßnahmen treffen.

Das unnötige Schüren von Ängsten in der Bevölkerung ist inazeptabel.

Wir müssen die Zermürbung unseres Verstandes aufhalten. Für uns und unsere Kinder!

In diesem Sinne: Muuh, statt määh!

Monika M. Hoyer

LITERATUR:

Psychologie der Massen (2015), Gustave Le Bon, Nikol Verlagsgesellschaft, 12. Auflage

www.philognosie.net/manipulation-durch-sprache

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